Vom 21. Oktober 2015

 

Mi., 21.10.2015

Sennenhunde besuchen Senioren Charmeure auf vier Pfoten

 

 

„Butch“ ist bereits ein Charmeur. Der Berner Sennenhund ist der Liebling der Senioren im Matthias-Claudius-Haus. Einmal pro Woche holt er sich Streicheleinheiten ab, gemeinsam mit Kalle (kleines Bild rechts). Jaap van Hoven trainiert mit den beiden Rüden. Foto: Ruth Jacobus

Tecklenburg - 

20 und 24 Wochen sind sie erst alt, aber bereits Charmeure, die besonders die Damen für sich einnehmen. Der treue Blick aus den wunderschönen braunen Augen, dazu das weiche Fell – für „Butch“ und „Kalle“ gibt es reichlich Streicheleinheiten. Die beiden Berner Sennenhunde besuchen einmal pro Woche die Senioren im Matthias-Claudius-Haus und zaubern den Bewohnern ein verzücktes Lächeln ins Gesicht.

Von Ruth Jacobus

Jaap van Hoven aus Tecklenburg und Kathrin Middendorf aus Laggenbeck macht es viel Freude, mit ihren Hunden ins Matthias-Claudius-Haus zu gehen. Warum, das versteht jeder, der in die glücklichen Gesichter der Frauen und Männer schaut, die die Hunde kraulen und ihnen Leckerli geben dürfen.

Vor dem Besuch sind jedoch erst einmal Toben und Training angesagt. Die jungen Rüden haben ihren Spaß daran, im Garten von van Hoven ausgelassen herumzutollen. Ein kleiner Parcours ist dort aufgebaut und fordert die Geschicklichkeit der Tiere heraus. Spielerisch lernen sie nicht nur zu gehorchen, sondern vollbringen auch das eine oder andere Kunststückchen.

Dann geht es ins Matthias-Claudius-Haus. „Butch“ und „Kalle“ machen es sich in Rollstühlen bequem. „So sind sie auf einer Höhe mit den Senioren“, erläutert Jaap van Hoven den Sinn der Gefährte. „Sie haben in den Arbeitsmodus umgeschaltet“, verweist er auf das nun ruhige Verhalten der Hunde. Sie lassen sich kraulen, kuscheln mit einem Senior und sorgen für Heiterkeit in den Wohnküchen des Hauses. Unbeteiligt bleibt niemand, wenn die beiden Vierbeiner da sind.

An diesem Dienstag fehlt eine Seniorin. Sie ist in ihrem Zimmer geblieben, weil sie sich nicht wohl fühlt. Kurzerhand geht Kathrin Middendorf mit „Kalle“ zu ihr. „Sie war sofort richtig gut drauf“, erzählt sie hinterher. Der Berner Sennenhund hat die traurigen Gedanken der Bewohnerin in Luft aufgelöst. So soll es auch sein. Schließlich ist es der Sinn dieser ehrenamtlichen Besuche, den Menschen eine Freude zu machen. Das gelingt immer wieder.

Nach einer Stunde verabschieden sich Jaap van Hoven und Kathrin Middendorf. „Butch“ und „Kalle“ sind nun müde. Die vielen Menschen und Streicheleinheiten strengen die Vierbeiner an. Sie dürfen sich nun ein ausgiebiges Mittagsschläfchen gönnen und dabei träumen von Menschen, die sie glücklich gemacht haben.